Beim Revers – manchmal auch Aufschlag oder Klappe genannt – handelt es sich um die nach außen geschlagene Vorderkante eines Anzugs. Das Revers ist durch die sogenannte Crochet-Naht mit dem Anzugkragen verbunden; gemeinsam bilden sie das Fasson. Je nachdem, wie Revers und Kragen durch diese Naht verbunden sind, kommen verschiedene Reversformen zustande. Das Revers ist ein essentieller Bestandteil des Anzugs, der schon alleine deswegen sehr wichtig ist, weil er zusammen mit dem Kragen Ihr Gesicht einrahmt.

Das Revers eines Anzugs spielt eine wichtige Rolle für den Gesamteindruck: Anzüge mit breitem Revers waren zum Beispiel in den 20er und 30er Jahren sehr beliebt und gelten heute eher als Retro- oder Vintage-Chic. Heute sind Anzüge mit schmalem Revers fast zum Standard geworden. Modetrends hin oder her – da es sich beim Revers um das ‚Gesicht‘ des Anzugs handelt, ist es wichtig, den Schnitt des Revers Ihrem Körper anzupassen. Eine gute Passform ist wichtiger als jeder Modetrend! Haben Sie schon einmal über einen Maßanzug nachgedacht? Wir beraten Sie natürlich auch zur Reversform – sprechen Sie uns an.

Die verschiedenen Reversarten bei Anzügen – das sollten Sie beachten

Eine Faustregel ist: Ein schmales Revers steht eher vollen Gesichtern, während Männer mit schmalen Gesichtern zu einem Anzug mit breiterem Revers greifen sollten. Wie so oft bestätigen aber auch hier Ausnahmen die Regel: Es kommt nicht nur auf Ihre individuelle Gesichtsform an, sondern auch auf den Anlass, die Art des Anzugs und den Gesamteindruck, den Sie mit Ihrem Outfit erzielen wollen. Handelt es sich beispielsweise um ein Hochzeitsgast-Outfit, haben Sie etwas mehr kreativen Freiraum als bei einem Businessanzug. Die verschiedenen Reversarten bei Anzügen und ihre Details stellen wir Ihnen hier vor.

  • Steigendes Revers: Wie oben schon beschrieben, ist die Crochet-Naht die ausschlaggebende Naht für das Revers. Von einem Anzug mit steigendem Revers ist die Rede, wenn das Revers im Scheitelpunkt des Crochet-Winkels nach oben steigt. Diese Reversform sah man früher häufig bei zweireihigen Anzügen. „Spitzes Revers“ ist ein alternativer Begriff für diese Form, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr populär war. Sie kennen sie vielleicht aus Mafia-Filmen.
  • Fallendes Revers: Wenn dagegen das Revers der Crochet-Naht folgt und die Reversspitze nach unten zeigt, entsteht ein spitzer Winkel und es handelt sich um ein fallendes Revers. Heutzutage werden Sie im Business-Kontext vor allem Anzüge mit einem fallenden, schmalen Revers sehen – es entspricht der aktuellen Mode.
    • Schalkragen: Der Schalkragen ist streng genommen kein Anzug-Revers, sondern ein verlängerter Kragen – es gibt also keine sichtbare Crochet-Naht. Diese Kragenform ist vornehmlich beim Smoking zu finden. Bei hochwertigen Smokings ist der Schalkragen häufig mit einem Seidenspiegel belegt, was besonders elegant wirkt.
  • Anzüge ohne Revers: Der Standard in der konventionellen Mode sind Anzüge mit Revers. Es gibt jedoch einige Modehäuser, die auch Anzüge ohne Revers schneidern. Anzüge ohne Revers trifft man häufig im High-Fashion-Bereich an – im Alltag und auch in Businesskontexten sieht man sie eher selten.
  • Der Pin – ein schönes Accessoire am Revers

    Gerade für feierliche Anlässe gut geeignet: Bei einer Hochzeit beispielsweise sind für den Bräutigam Accessoires eine elegante Möglichkeit, die Festlichkeit des Tages zu unterstreichen. Neben Einstecktuch und einer elegant geknoteten Krawatte können Sie auch einen Pin an das Revers Ihres Anzugs stecken. Dieser Pin wird häufig auch Reversnadel genannt und befindet sich immer auf der linken Seite des Revers – im Knopfloch. Stecken Sie eine Blume durch Ihre Reversnadel, handelt es sich um eine Boutonnière – gerade bei Hochzeiten verleiht das Ihrem Look eine besonders elegante Note.